Seit über 100 Jahren ist die SPD in Bammental als eigenständiger Ortsverein präsent und gestaltet die Politik in der Elsenztalgemeinde wesentlich mit.
Obwohl die SPD bei den Reichstagswahlen 1907 auch in Bammental erstmals die Mehrheit erlangen konnte und durch die Tapeten- und Zigarrenfabrik, sowie die Bahnlinie von Neckargemünd nach Bad
Friedrichshall, eine zahlenmäßig starke Arbeiterschaft vorhanden war, dauerte es doch bis Ende 1918, bis sich die Bammentaler Sozialdemokraten zur Gründung eines eigenen Ortsvereines zusammenfanden.
Erst nach der Abdankung des Großherzogs am 23.11.1918 und in Zusammenhang mit den Vorbereitungen zur Wahl der verfassungsgebenden badischen Nationalversammlung am 05. Januar 1919, wurde in Bammental
der SPD-Ortsverein Anfang des Jahres 1919 offiziell gegründet.
Die Anregung zur Gründung ging dabei vom späteren Bammentaler Bürgermeister Wilhelm Hessenauer aus, der gemeinsam mit Wilhelm Kühner, Christian Gattner, August Heilig, Wilhelm Hell und Karl Albrecht,
die lange beabsichtigte Idee nun, in der Geburtsstunde der neuen demokratischen Republik, in die Tat umsetzte.
Die SPD war in den folgenden Jahren, bis zur Machtübernahme Hitlers 1933, im Bürgerausschuss und im Gemeinderat ständig vertreten und hat die Entwicklung der Gemeinde in den Jahren der Weimarer
Republik maßgeblich mitbestimmt.
Zu den Gemeinderäten der SPD gehörten in der Zeit von 1919 bis 1933 die Genossen Karl Fromm III, Friedrich Blumenstock, Karl Albrecht, Heinrich Zimmermann II und Wilhelm Hessenauer.
Als die amerikanische Militärregierung nach dem Ende des II. Weltkrieges nach einer neuen, von der politischen Vergangenheit unbelasteten Führung im
Gemeindeleben suchte, entschied man sich für den Sozialdemokraten Wilhelm Hessenauer, der bereits am 17. Mai 1945 mit der Leitung der Gemeindegeschäfte beauftragt wurde. Von den zur gleichen Zeit
eingesetzten 4 Gemeinderäten gehörte Schreinermeister Hermann Hafner der SPD an.
Am 10. April 1946 wurde Wilhelm Hessenauer zum Bürgermeister gewählt und bei den im gleichen Jahr stattfindenden ersten Gemeinderatswahlen nach dem II. Weltkrieg nahmen für die SPD Hermann Hafner,
Wilhelm Kühner, Ludwig Frick und August Heilig 4 der insgesamt 8 Gemeinderatssitze ein.
Seit dieser Zeit ist die SPD wieder durchgängig im Bammentaler Gemeinderat vertreten und hat die wesentlichen Entscheidungen zur weiteren positiven Entwicklung Bammentals vom Dorf zur modernen
Gemeinde mitgetragen.
Weitere Mitglieder wie Karl Rösch, Egidi Hell, Richard Beck, Heinz Brox, Manfred Giebeler, Horst Rammelkammer, Karl Reibold, Lothar Metzdorf oder Christel Schnetter, um nur einige namentlich zu
nennen, waren im Laufe der Jahre als Vorstandsmitglieder oder Gemeinderäte tätig und haben die Entwicklung des Ortsvereins aktiv mitgestaltet.
Als ganz besonderen Erfolg des SPD-Ortsvereins betrachtete man dann 1969 den Einzug der in Bammental lebenden Ellen Lauterbach in den Deutschen Bundestag nach Bonn. Ellen Lauterbach hatte
zwischenzeitlich ihren Alterssitz wieder nach Bammental verlegt und ist hier 2011 verstorben und beigesetzt wordenl.
Von den weit über 20 Bammentaler Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die seit 1945 für die SPD ein Gemeinderatsmandat wahrnahmen, haben die nachstehend Genannten alle über 10 Jahre die Interessen ihrer
Wähler im Ortsparlament vertreten:
Wilhelm Kühner |
1946 - 1965 |
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Jakob Reinhardt |
1951 - 1962 |
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Helmut Lackner |
1962 - 1983 |
Bundesverdienstkreuz |
Herbert Höfer |
1962 - 1999 |
Bundesverdienstkreuz |
Georg Storch |
1975 - 1994 |
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Horst Ottinger |
1975 - 2002 |
Bundesverdienstkreuz, Ehrenbürger |
Adelheid Hack |
1975 - 1989 |
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Ronald Stoll |
1977 - 2002 |
Bundesverdienstkreuz |
Wilfried Haaf |
1983 - 1984 |
|
Andrea Frank |
2003 - 2022 |
Rüdiger Heigl |
2009 - |
|
Aber auch in den Kreistagen des ehemaligen Landkreises Heidelberg und des Landkreises Rhein-Neckar ist Bammental seit Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhundert durch die Bammentaler
SPD-Kreisräte Wilhelm Hessenauer, Herbert Höfer, Georg Storch, Ronald Stoll und Rüdiger Heigl, von wenigen Unterbrechungen abgesehen, ständig vertreten.
Die Führung des SPD- Ortsverein und der SPD-Gemeinderatsfraktion in Bammental lagen seit 1945 in folgenden Händen:
Ortsvereinsvorsitzende: |
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Fraktionsvorsitzende: |
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1945 - 1954 |
Christian Gattner |
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1946 - 1953 |
Hermann Hafner |
1955 - 1962 |
Wilhelm Hessenauer |
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1953 - 1962 |
Jakob Reinhardt |
1962 - 1975 |
Herbert Höfer |
|
1962 - 1975 |
Herbert Höfer |
1975 - 1990 |
Wilfried Haaf |
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1975 - 1977 |
Horst Rammelkammer |
1990 - 1992 |
Ronald Stoll |
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1977 - 1980 |
Herbert Höfer |
1992 - 1999 |
Wilfried Haaf |
|
1980 - 1990 |
Ronald Stoll |
1999 - 2005 |
Ronald Stoll |
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1990 - 2002 |
Horst Ottinger |
2005 - |
Rüdiger Heigl |
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2002 - 2004 |
Heidi Lemmert |
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2004 - 2009 |
Klaus Beck |
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2009 - 2014 |
Andrea Frank |
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2014 - |
Rüdiger Heigl |
2009 wurde das 90jährige Jubiläum des Ortsvereins mit einem großen Festbankett in der TV Halle gebührend gefeiert. Mit Ottmar Schreiner, dem früheren SPD-Bundesgeschäftsführer und Vorsitzenden der AfA war an diesem Abend ein hochkarätiger Redner und Genosse nach Bammental gekommen.
Weiteren „hohen Besuch“ konnte der Ortsverein im Februar 2011 mit dem ehemaligen SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering und dem Präsidenten der Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Deutschen Bundestags, Minister a.D. Harald B. Schäfer, in Bammental begrüßen. Beide waren zum 50jährigen Parteijubiläum von Ellen Lauterbach angereist.
Neben den Mitgliederversammlungen, bundes-und landespolitischen Informationsveranstaltungen oder kommunalpolitischen Diskussionsrunden, veranstaltet die Bammentaler SPD im Jahresverlauf auch immer wieder Feste oder gesellige Veranstaltungen. Die von Wilfried Haaf organisierten Fahrradtouren im Rahmen des Bammentaler Ferienprogrammes, waren dabei genau so beliebt wie die von Heinz Brox initiierten Sommerfeste mit Rindfleischessen im Schulhof oder das über Jahre hinweg veranstaltete Preiskegeln. Mit dem nun zwischenzeitlich schon traditionellen Spanferkelessen im September und einem Sommer-/Familienfest hat diese Veranstaltungsreihe ihre Fortführung erfahren.